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Saturday, October 05, 2013

Ein Donnerwetter auf dem Donnerberg!



Wanderplan


Unweit von Douala, der ökonomisch stärksten Stadt Kameruns, versteckt sich der Mount Cameroon hinter den Wolken. Mit seinen 4095 Metern ist er der höchste Berg Westafrikas und zudem noch ein aktiver, aber momentan wohl eher schlafender Vulkan. Der letzte Ausbruch war im Frühjahr 2000. Und 1982 spuckte Mr. Vulkan auch während Dreharbeiten zu einem Tarzanfilm. Aber dass man irgendwie auf brodelndem Boden den Berg hinauf stapft, vergisst man während des anstrengenden Aufstiegs. Laut dem Guide sei der Aufstieg immer noch ein „Klacks“, wenn man an den Mount Kilimanjaro oder Mount Kenya denke. „Die seien viel härter!“, so die ermutigenden Worte des Guides, während ich etwas nach Luft hechle, mich darauf konzentriere, einen Schritt nach dem anderen zu gehen und mich mit der rechten Hand weiter den Felsen hochziehe.

Die Kameruner nennen ihren Berg auch Mount Fako oder Mongo-ma-Lobo, sprich den „Donnerberg“. Dieses Donnern haben wohl auch manche Flugzeuge vernommen. Zuletzt 1963 - bei einem Flugzeugabsturz auf dem Berg mit 44 Verstorbenen.



Guide Mr. Hans von "Pro Climat" war früher Jäger ...


Tief Luft holen und klettern

Viele Wege führen auf den Gipfel. Aber eine geführte Tour ist für jeden empfehlenswert, der sich nicht verirren möchte. Es gibt keine ausgeschilderten Wanderwege à la Schwäbische Alb. Die organisierten Touren sind zwei- bis viertägige Wanderungen, übernachtet wird im Zelt oder in einfachen Hütten. Eine beliebte Tour geht entlang des „Guiness Trails“. Und leider habe ich unterwegs nur Wurstbäume gefunden und keine Guiness-Bäume (Foto-Tagebuch mit den Beweisfotos gibt's hier). Einmal jährlich rennen diesen Trail auch Hunderte Fans in viereinhalb Stunden rauf und gewinnen dann Preisgelder von bis zu 10 Mio CFA beim Mount-Cameroon- Rennen. By the way: Normalos sind erst nach gut einem Tag Fußmarsch auf dem Gipfel, wenn sie nicht verlängern und eine Nacht noch pausieren (Stichwort: Höhenkrankheit). Jep, aber von diesem Leistungsdruck wollen wir uns mal nicht beirren lassen. Auch wenn wir uns an manchen Stellen alle zehn Meter den Schweiß von der Stirn wischen – sei es anfangs noch auf Grund der hohen Luftfeuchtigkeit oder später von den schmerzenden Muskeln, die Stein für Stein erklimmen. 
Auf 3700 Metern kommt dann für uns der Stopp und die Umkehr. Zu starker Regen – zu durchnässte Unterwäsche – zu sehr schlackernde Knie – zu blaue Lippen von der Kälte. Feuer machen geht nicht, da die Baumgrenze schon längst überschritten ist - weit und breit kein Feuerholz zur Hand. Schade, aber Gesundheit geht vor. 






Der Mount Cameroon ist eine ganz besondere Schönheit. Zudem ein Paradies für Vogelbeobachter mit einigen endemischen Arten. Das Zwitschern der Turakos beim Abstieg lässt den anstrengenden Aufstieg schnell vergessen. Für die Erinnerungsauffrischung sorgt dann der anhaltende Muskelkater in den Oberschenkeln in den Folgetagen.




An alle, die eine Wanderung planen: Safe trip! Nehmt genug Schokiriegel für den Energieboost zwischendurch mit ;).





Hinweis: Bei Touranbietern, die sich für Ökotourismus einsetzen, wird nicht einfach blind den Berg hochgerannt. Die ehemaligen Jäger, die jetzt als Guides arbeiten, haben viel zu erzählen, auch was links und rechts neben dem Weg zu entdecken ist und wie sich das Verhältnis der Menschen zum Berg verändert hat.  










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