Unweit von Douala, der ökonomisch stärksten Stadt Kameruns, versteckt sich der Mount Cameroon hinter den Wolken. Mit seinen 4095 Metern ist er der höchste Berg Westafrikas und zudem noch ein aktiver, aber momentan wohl eher schlafender Vulkan. Der letzte Ausbruch war im Frühjahr 2000. Und 1982 spuckte Mr. Vulkan auch während Dreharbeiten zu einem Tarzanfilm. Aber dass man irgendwie auf brodelndem Boden den Berg hinauf stapft, vergisst man während des anstrengenden Aufstiegs. Laut dem Guide sei der Aufstieg immer noch ein „Klacks“, wenn man an den Mount Kilimanjaro oder Mount Kenya denke. „Die seien viel härter!“, so die ermutigenden Worte des Guides, während ich etwas nach Luft hechle, mich darauf konzentriere, einen Schritt nach dem anderen zu gehen und mich mit der rechten Hand weiter den Felsen hochziehe.
Die Kameruner nennen ihren Berg auch Mount Fako oder
Mongo-ma-Lobo, sprich den „Donnerberg“. Dieses Donnern haben wohl auch manche
Flugzeuge vernommen. Zuletzt 1963 - bei einem Flugzeugabsturz auf dem Berg mit 44 Verstorbenen.
Tief Luft holen und klettern
Viele Wege führen auf den Gipfel. Aber eine geführte Tour ist
für jeden empfehlenswert, der sich nicht verirren möchte. Es gibt keine
ausgeschilderten Wanderwege à la Schwäbische Alb. Die organisierten Touren sind
zwei- bis viertägige Wanderungen, übernachtet wird im Zelt oder in einfachen
Hütten. Eine beliebte Tour geht entlang des „Guiness Trails“. Und leider habe
ich unterwegs nur Wurstbäume gefunden und keine Guiness-Bäume (Foto-Tagebuch mit den Beweisfotos gibt's hier). Einmal jährlich
rennen diesen Trail auch Hunderte Fans in viereinhalb Stunden rauf und gewinnen
dann Preisgelder von bis zu 10 Mio CFA beim Mount-Cameroon- Rennen. By the way:
Normalos sind erst nach gut einem Tag Fußmarsch auf dem Gipfel, wenn sie nicht
verlängern und eine Nacht noch pausieren (Stichwort: Höhenkrankheit). Jep, aber
von diesem Leistungsdruck wollen wir uns mal nicht beirren lassen. Auch wenn
wir uns an manchen Stellen alle zehn Meter den Schweiß von der Stirn wischen –
sei es anfangs noch auf Grund der hohen Luftfeuchtigkeit oder später von den
schmerzenden Muskeln, die Stein für Stein erklimmen.
Auf 3700 Metern kommt dann für uns der Stopp und die Umkehr. Zu starker Regen – zu durchnässte Unterwäsche – zu sehr schlackernde Knie – zu blaue Lippen von der Kälte. Feuer machen geht nicht, da die Baumgrenze schon längst überschritten ist - weit und breit kein Feuerholz zur Hand. Schade, aber Gesundheit geht vor.
Auf 3700 Metern kommt dann für uns der Stopp und die Umkehr. Zu starker Regen – zu durchnässte Unterwäsche – zu sehr schlackernde Knie – zu blaue Lippen von der Kälte. Feuer machen geht nicht, da die Baumgrenze schon längst überschritten ist - weit und breit kein Feuerholz zur Hand. Schade, aber Gesundheit geht vor.
Der Mount Cameroon ist eine ganz besondere Schönheit. Zudem ein
Paradies für Vogelbeobachter mit einigen endemischen Arten. Das Zwitschern
der Turakos beim Abstieg lässt den anstrengenden Aufstieg schnell vergessen.
Für die Erinnerungsauffrischung sorgt dann der anhaltende Muskelkater in den
Oberschenkeln in den Folgetagen.
Hinweis: Bei Touranbietern, die sich für Ökotourismus einsetzen, wird nicht einfach blind den Berg hochgerannt. Die ehemaligen Jäger, die jetzt als Guides arbeiten, haben viel zu erzählen, auch was links und rechts neben dem Weg zu entdecken ist und wie sich das Verhältnis der Menschen zum Berg verändert hat.
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