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Thursday, September 12, 2013

Jeder landet mal in einem afrikanischen Stundenhotel... Bestimmt!

... oder ich will einfach nur schlafen.

 


Irgendwann zwischen 1 und 2 Uhr nachts. Wir sind auf einer Filmnacht in Yaoundé eingeladen. Die ganze Nacht heißt es ausharren, da wir nicht zu unseren Bekannten zurückfahren können. Die Gegend ist nachts zu gefährlich und nicht mal Taxis fahren nachts noch durch. Aha. Warum genau wollte ich da nochmal schlafen?!

Die Filme sind schlecht und wir schlagen den Reiseführer von Yaoundé auf. Hat er uns bisher eigentlich noch nicht weitergeholfen, so hoffen wir jetzt auf ein wenig mehr Erleuchtung. Wanted: Ein Bett für die Nacht.
Etwa 13 Euro pro Nacht klingt gut. Also versuchen wir anzurufen. Keine Antwort. „Schlafen die etwa schon?“ – „Quatsch, ist doch ein Hotel.“ Wir fahren hin. Suchen erst eine Rezeption, dann einen Rezeptionisten und dann überhaupt jemanden.


„Kann ich Ihnen helfen?“ Wie aus dem Nichts steht ein junger Mann vor uns. „Wir brauchen für heute Nacht noch ein Zimmer.“ Es ist 2 Uhr nachts und regnet. „Wir sind voll, kein Bett mehr frei.“ – „Scheiße.“, sage ich laut. Darf man das als Frau hier sagen? Mir egal. Es regnet, mir ist kalt, ich bin müde. „Ist denn wirklich kein verdammtes Zimmer mehr frei? Ich meine, wir brauchen ja nur ein Bett“, frage ich nochmal nach. So freundlich wie es übermüdet nur geht. Er schaut uns an. „Hier im Erdgeschosse hat es noch freie Zimmer. Kosten 10’000 CFA die Nacht. Check-out ist um 7.30 Uhr.“ Top. Endlich ein Bett in Aussicht. Aber Stopp – 7.30 Uhr Check-out?! „Wir checken um 8 aus“, meine ich zu ihm, gebe ihm einen 10’000 CFA-Schein und schließe die Tür hinter uns. Bad ist wie erwartet nicht zu gebrauchen. Kakerlaken baden sich in der Duschritze. Die Matratze ist aber eine der besten der letzten Wochen. Wecker steht auf 10 vor 8. Fünfeinhalb Stunden Schlaf. Ein Traum.
Dann das laute Geschrei über den Hof: „ Warum ist denn da noch jemand drin?!“ Ich reibe die Augen. Halb 8. Es klopft an der Tür. Ich öffne kommentarlos und sehe nur, wie der Mann vor der Tür zum Redeschwall ansetzen will. „Wir haben 8 gesagt. Klär das mit deinem Kumpel“, meine ich und schließe die Tür wieder, bevor er antworten kann. Zwanzig Minuten sind zwanzig Minuten. Und die lasse ich mir nicht nehmen. Nicht heute Morgen.


Check-out um Punkt 8.

Gleicher Tag, nachmittags. Wir treffen andere Schweizer. „Ja, wir haben auch in dem Hotel geschlafen. Ziemlich gute Lage. Sehr zentral. Bekommt man gleich den Smog von Yaoundé mit. Nur etwas seltsam, dass direkt im Erdgeschoss zum Hof das Stundenhotel ist. Aber man gewöhnt sich hier ja an vieles und muss halt einfach umdenken.“ 

Aha. Mmh. Yep. Trotzdem überraschend gut geschlafen.

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