... oder ich will einfach nur
schlafen.
Irgendwann zwischen 1 und 2 Uhr
nachts. Wir sind auf einer Filmnacht in Yaoundé eingeladen. Die ganze Nacht
heißt es ausharren, da wir nicht zu unseren Bekannten zurückfahren können. Die
Gegend ist nachts zu gefährlich und nicht mal Taxis fahren nachts noch durch.
Aha. Warum genau wollte ich da nochmal schlafen?!
Die Filme sind schlecht und wir
schlagen den Reiseführer von Yaoundé auf. Hat er uns bisher eigentlich noch
nicht weitergeholfen, so hoffen wir jetzt auf ein wenig mehr Erleuchtung. Wanted: Ein Bett für die Nacht.
Etwa 13
Euro pro Nacht klingt gut. Also versuchen wir anzurufen. Keine Antwort.
„Schlafen die etwa schon?“ – „Quatsch, ist doch ein Hotel.“ Wir fahren hin.
Suchen erst eine Rezeption, dann einen Rezeptionisten und dann überhaupt
jemanden.
„Kann
ich Ihnen helfen?“ Wie aus dem Nichts steht ein junger Mann vor uns. „Wir
brauchen für heute Nacht noch ein Zimmer.“ Es ist 2 Uhr nachts und regnet. „Wir
sind voll, kein Bett mehr frei.“ – „Scheiße.“, sage ich laut. Darf man das als
Frau hier sagen? Mir egal. Es regnet, mir ist kalt, ich bin müde. „Ist denn
wirklich kein verdammtes Zimmer mehr frei? Ich meine, wir brauchen ja nur ein
Bett“, frage ich nochmal nach. So freundlich wie es übermüdet nur geht. Er
schaut uns an. „Hier im Erdgeschosse hat es noch freie Zimmer. Kosten 10’000
CFA die Nacht. Check-out ist um 7.30 Uhr.“ Top. Endlich ein Bett in Aussicht.
Aber Stopp – 7.30 Uhr Check-out?! „Wir checken um 8 aus“, meine ich zu ihm,
gebe ihm einen 10’000 CFA-Schein und schließe die Tür hinter uns. Bad ist wie
erwartet nicht zu gebrauchen. Kakerlaken baden sich in der Duschritze. Die
Matratze ist aber eine der besten der letzten Wochen. Wecker steht auf 10 vor
8. Fünfeinhalb Stunden Schlaf. Ein Traum.
Dann
das laute Geschrei über den Hof: „ Warum ist denn da noch jemand drin?!“ Ich
reibe die Augen. Halb 8. Es klopft an der Tür. Ich öffne kommentarlos und sehe
nur, wie der Mann vor der Tür zum Redeschwall ansetzen will. „Wir haben 8
gesagt. Klär das mit deinem Kumpel“, meine ich und schließe die Tür wieder,
bevor er antworten kann. Zwanzig Minuten sind zwanzig Minuten. Und die lasse
ich mir nicht nehmen. Nicht heute Morgen.
Check-out
um Punkt 8.
Gleicher
Tag, nachmittags. Wir treffen andere Schweizer. „Ja, wir haben auch in dem
Hotel geschlafen. Ziemlich gute Lage. Sehr zentral. Bekommt man gleich den Smog
von Yaoundé mit. Nur etwas seltsam, dass direkt im Erdgeschoss zum Hof das Stundenhotel
ist. Aber man gewöhnt sich hier ja an vieles und muss halt einfach
umdenken.“
Aha. Mmh.
Yep. Trotzdem überraschend gut geschlafen.
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