Wann hast du das erste Mal das Meer gesehen?
Wenn die Freunde in der ersten Schulwoche von ihren Ferien am Meer erzählten, konnte ich eigentlich nicht mitreden. Denn wie kann man über etwas sprechen, das man noch nie gesehen hatte? Eben.
Ich war 14.
Bevor ich viel blau sah, war ich umgeben von grau und grün. In Wandertouren mit meinem Vater ging es bergauf und bergab. Picknick gab es dabei mit Blick über Täler, Wiesen und ein paar Flüssen. Schließlich bin ich ja auch "vom Ländle". Bei meinen norddeutschen Kommillitonen wurde die Schwäbische Alb und selbst die Alpen auch mal schnell als "Hügel" abgetan. Es leben die Vorurteile - aber in einem hatten sie Recht. Auch ich trug früher Dirndl. Nicht immer. Aber eigentlich zu allen Familienfesten. Und ans Fischessen musste ich mich auch erstmal gewöhnen. In der Heimat gab es Fisch zu Karfreitag. Wasser zum Toben und Schwimmen kannte ich aus dem Freibad, Hallenbad oder Fluss.
Wie kann man also etwas gern haben, das man nicht kennt?
Natürlich wusste ich, dass es Ozeane gibt. Aber zum ersten Mal das Meer gesehen, eine Welle unterschätzt und in der Brandung getobt - da war ich 14. Ich stand am Strand von Den Helder in Holland im Wasser und kam aus dem Staunen nicht mehr raus. Seitdem hüpfe ich wohl in jede kleine und große Pfütze, der ich begegne.
Dem Sommer in Holland folgten viele Stunden im Schwimmbad. Ich wurde Rettungsschwimmerin bei der DLRG und ging ein Jahr später für meinen Einsatzdienst in den Norden. So sah ich mit 15 zum ersten Mal die Ostsee und konnte jeden Tag direkt am Strand arbeiten!
Aus "Fisch zu Karfreitag" wurde "Fischbrötchen mehrmals die Woche".
In jenem Sommer aß ich Fisch zum Umfallen, fand mich im Baywatch-Feeling wieder, beschwerte mich nicht mehr über die "frische Brise" und verstand ein wenig vom holsteinischen Dialekt. Im Spätsommer ging es zurück in die Berge. Und ins Schwimmbad.
Was bleibt?
Schule beendet, Auslandsjahr am Meer, Studium in Hamburg. In der Hansestadt hat man Ost- und Nordsee vor der Haustür. Da heißt es oft: "Lass' uns das Wochenende ans Wasser fahren". Gesagt, getan. Kennt ihr meinen Roadtrip nach Sankt-Peter- Ording? Einsteigen, losfahren, ab geht's. Aber nicht die andere Perle vergessen - die Ostsee hat auch ihren Charme!
Vor allem an der Ostsee möchte ich noch viel sehen und erleben. Weiße Kreidefelsen, Rügen, Windsurfen in Wustrow. Die Liste ist lang. Wir sehen uns, liebe Ostsee. #liebesbriefostsee
Ihr wollt mehr über die Ostsee lesen? Sucht unter dem Hashtag #liebesbriefostsee.
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