Collect moments. Not things.

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Monday, January 25, 2016


 


Wenn man von Österreich in die Schweiz kommt, dann ist das meistens ein Wechsel von geräuchertem Schinken auf Raclette. Die Berge bleiben. Die Albhornbläser sowieso. Aber wir sind in Berlin. Auf der Grünen Woche. Und hier gab es zwischen den Bergländern eine Halle, die sich mit der Kehrseite der Naschereien, der guten Weine und des Konsums beschäftigte. 






Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) tapezierte die Rundhalle mit den Worten "EINEWELT ohne Hunger ist möglich" und setzte auf der 10tägigen Ernährungs- und Landwirtschaftsmesse ein Zeichen: nicht mit Essensgeruch, dafür mit dem Thema "Hunger". Mehr als 800 Millionen Menschen leiden heute unter Hunger, weitaus höher sind die Zahlen, wenn die Opfer des "versteckten Hungers" dazugezählt werden. Wie kann eine Welt ohne Hunger erreicht werden? Diese Frage stand im Fokus des Bühnenprogramms - moderiert von meinem Kollegen Felix und mir. Dabei sprachen wir mit Geschäftleuten aus unterschiedlichen Branchen, trafen junge und ältere Ideengeber und kochten mit Fremden, die später zu Freunden wurden.  Als musikalische Gäste hatten wir nicht nur das typische Afrikabild von Trommlern, die durch die Halle gehüpft sind, sondern  Stimmen und Musiker, die uns mit ihren Rhythmen mitwippen ließen und uns mit ihren Songtexten und Stimmen in ihre Heimatländer mitnahmen. Hin, zu ihrern Geschichten. Hin zu ihren Wurzeln. 








 



Mehr Fotos und Videos unter bmz.de und der Facebookseite des BMZ.


Tuesday, December 15, 2015




Der Sprühschnee klebt an den Scheiben. Er formt Sterne und Schneemänner. Die Tür wird von Weihnachtslichtern eingerahmt. Wild blinken sie in rot und grün. Daneben steht er. Ein hüfthoher Weihnachtsbaum aus Plastik. Aber er erinnert mich an zu Hause. Trotz der dicken Lametta-Decke, die das Nadelkleid versteckt.

Wednesday, December 02, 2015






Ich finde die Ostsee toll. Herbststürme nur manachmal. Aber Ostsee und Herbststürme gehören ab jetzt zu meinen Lieblingskombis! Aber niemals, niemals sollte man im November an der Ostsee die dicke Jacke vergessen.


Sunday, November 15, 2015





Der Ticker blingt auf und ich bin sprachlos. Paris. So kurz gefolgt von Beirut. Später wird gesagt, wo die Attentate in Paris stattfanden. Ich horche auf. Ein Anschlagsort war in der Rue Bichat.

Ich sehe mich in der Rue Bichat schlendern. Diese Straße war für ein Wochenende im September zu meinem Zuhause geworden. Es war ein warmes Herbstwochenende mit wolkenlosem Himmel. Auf der Suche nach der Ferienwohnung liefen wir zuerst ans falsche Ende der Rue Bichat. Hier stehen die Mauern des Saint-Louis-Krankenhaus, eines der größten Krankenhäuser der Stadt (s. Fotos).

 



Danach ging es den Weg zurück und ein bisschen weiter. Wir trafen auf die Kreuzung der Straßen Rue Bichat und Rue Alibert. Als wir an diesem Abend die Bistrots "Maria Luisa" , "le Carillon" und "le petit cambodge" an den verschiedenen Kreuzungsecken sahen, staunten wir nicht schlecht, wie viele Menschen hier den Abend bei Essen und Wein verbringen. Innerlich haben auch wir die Pläne geschmiedet, die Lokale vor unserer Haustür unbedingt auszuprobieren.



Immer wieder kamen wir in den nächsten Tagen an der Kreuzung vorbei. Sie lag auf direktem Weg zur Wohnung, nur etwa 50 Meter die Straße runter. Immer waren die Stühle in gelb, rot, grün und blau vor den hohen Glasfenstern des "petit cambodge" besetzt. Beim Vorbeilaufen konnte man in die Küche luschen und sah die Köche vor den dampfenden Töpfen. Auch gegenüber rückte man auf dem Trottoir die Stühle zusammen, um mehr Freunde um den Tisch zu gesellen.

Kein Wunder im wohl angesagtesten Viertel der Stadt, dem Prenzlauer Berg, dem Williamsburg oder der Schanze von Paris. Hier laufen viele Männer mit engen Hosen, Vollbart und Hornbrille durch die Straßen. Viele Frauen tragen schwarze Strumpfhosen unter dem Mantel - und wie es der aktuellen Mode entspricht, dazu Turnschuhe. Concept-Stores und Cafés prägen das Bild in der Verlängerung der Rue Bichat, entlang des Kanals.

Heute lese ich die Meldungen und Zahlen der Todesopfer. 14 Personen sind vor dem "petit Cambodge" und gegenüber vor dem "le carillon" gestorben. Die Straße ist momentan Schauplatz des Schreckens und Ort der Trauer zugleich. Gegenüber im Krankenhaus wird zum Blutspenden aufgerufen.



 Das Strichmännchen habe ich in der Rue Bichat fotografiert.